3 Monate waren wir mit dem Camp-let Classic im Sommer 2015 in Skandinavien unterwegs. Gerade zu Beginn unseres Trips war der Faltcaravan für uns ein “Buch mit 7 Siegeln” statt einer selbsterklärende Camping-Behausung. Eine Menge von Hinweisen, speziell beim Auf- und Abbau, hatten wir uns anzueigenen. Mit der Zeit verinnerlichten wir diese Regeln und entwickelten neue, teilweise bessere Techniken. Unsere Camp-let Tipps haben wir für Dich in diesem Blog-Beitrag zusammengefasst.
Top Camp-let Tipps fürs Campen
Es gibt Auf- und Abbautechniken, die stehen in keiner Bedienungsanleitung. Der Camp-let Classic macht hier keine Ausnahme. Nichtsdestotrotz helfen diese Insider-Tipps ungemein über den Camping-Alltag eines Faltcaravan-Reisenden hinweg. Im folgenden unsere Camp-let Tipps, mit denen wir stressfrei unterwegs sind.
Tipp 1: Standfüße für Räderwechsel nutzen
Wie wechselst Du bei einem Camp-let Anhänger die Räder? Fixierungspunkte für den Wagenheber besitzt er nämlich nicht. Nun, beim Kauf des Camp-let hatten wir uns auch für ein Ersatzrad entschieden (vgl. Blog-Beitrag) um im Pannenfall auf der sicheren Seite zu stehen. Unklar blieb, wie der Camp-let mit seinen 250kg Leermasse nach oben gestemmt werden kann. Die Antwort liegt in den drei Standfüßen, normalerweise gut für eine stabile Position am Stellplatz. Die Füße mit der Kurbel ganz nach oben drehen. Dann kommst Du problemlos ans Ersatzrad und kannst den Wechsel vornehmen.
Tipp 2: Bei Regen Fenster vollständig schließen
Bei heftigen und langanhaltenden Regenschauern hatte sich trotz verschlossenen Rückfenstern Regenwasser in unserem Anhänger gesammelt. Nicht viel, aber doch ausreichend um das gesamte Bettenlager aufwendig trocknen zu müssen. Doch wie konnte dies passieren? Die Camp-let Classic Rückfenster besitzen drei Reisverschlüsse. Wir hatten nur zwei links und rechts verschlossen, dem Regenwasser blieb damit eine kleine Öffnung. Unsere Erkenntnis: Fenster bei ausgewachsenen Niederschlägen komplett verschließen.
Tipp 3: Auf Deichselschloss-Schlüssel achten
Der Schlüssel für das Camp-let Deichselschloss besitzt einen kleinen Messingstift. Zum Zusperren schiebst Du diesen in die Öffnung und drehst ihn im Uhrzeigersinn. Beim Öffnen genau umgekehrt. So weit, so einfach. Erst später bemerkten wir, dass der Stift sich im unverschlossen Zustand relativ einfach vom Schlüssel abziehen lässt. Man läuft damit Gefahr diesen zu verlieren. Die Folge: das Deichselschloss wird unbrauchbar. Nachdem wir einmal in der Wiese entnervt nach dem glitzernden Stift gesucht hatten, ihn dann nach 15min auch endlich fanden, passen wir seitdem auf. Solange das Deichselschloss offen ist, bleiben Schlüssel und Stift zusammen.
Tipp 4: Wasserschlauch vollständig entleeren
Am Anfang unserer Reise war der Abbau der Wasserversorgung ein Ärgernis. Den Frischwasserbehälter und die Waschschüssel hast Du schnell ausgeleert und verstaut, doch der Schlauch enthielt weiterhin Wasser das überallhin tropfte. Nach einigen Abbauvorgängen kam uns die Lösung. Einfach den mit H2O gefüllten Schlauch senkrecht nach oben halten, eine Tasse unter dem Wasserhahn platzieren und Wasser laufen lassen. Das Restwasser wird aus dem Schlauch heraus in die Tasse gepumpt.
Tipp 5: Schläuche per Wasserhahn fixieren
Der (dramatische) Höhepunkt eines Camp-let Abbaus ist das Verschließen der Küche. Hier muss alles passen. Sonst bekommst Du die Tür nicht zu und/oder das Anhängerschloss lässt sich partout nicht verriegeln. Eine Herausforderung beim Schließen sind Wasser- und Gasschlauch, die so nützlich sie auf dem Zeltplatz sind, beim Abbau schlichtweg stören. Unser Trick: einfach beide Schläuche unter den Wasserhahn schieben und diesen nach unten drücken. Der Hahn fungiert als Halterung. Dabei darauf achten, dass die Schläuche auf der Arbeitsplatte bleiben und nicht in die Küchenklappe geraten.
Tipp 6: Auch beim Abbau an Zeltbügel denken
Das beim Aufbau der Camp-let Zeltbügel nach rechts ausgeklappt werden muss ist keine Neuheit. So steht es in der Anleitung, ein roter Aufkleber mit der Aufschrift “Achtung” weisst darauf hin. Aber auch beim Zusammenbau ist dieser Bügel eines der (wenn nicht das) kritischen Elemente. Bei den ersten Abbauversuchen gelang es uns nicht, die Küchentür zu verschließen. Lange forschten wir warum und fanden den Schuldigen: der Zeltbügel. Dieser muss beim Zuklappen des Camp-let Deckels ganz eng an die Anhängerwand gedrückt werden. Ist das nicht möglich, hindert ggf. Gepäck das vollständige Anklappen und man muss wohl oder übel umpacken.
Tipp 7: Anhängerdeckel für Abbau vorbereiten
Ein weiterer “heißer Kandidat” beim Abbau ist das Bettenlager, insbesondere das auf der linken Anhängerseite (Deckel). Die Küche kann nur verschlossen werden, falls zuvor die beidem Matratzenelemente des Sofas auf der rechten Seite des Anhängers verstaut worden. Zudem muss die Sofalehne komplett nach hinten umgeklappt und, falls vorhanden, das Lattenrost ebenfalls etwa 80cm in Richtung Deichsel gerollt werden. Auf diese Weise bleibt genügend Luft für den Küchenblock, eine Erfahrung die wir beim ersten Abbau erlernen durften.
Tipp 8: Bettenlager nach Regen trocken
Bei 3 Monaten auf Achse mit dem Faltcaravan blieb uns der ein oder andere Regentag nicht erspart. Schlecht nur, wenn ein Abbau auf einen Schlechtwettertag fällt. Dann hat man mit einem Einseitigen-Klapper wie dem Camp-let ein Regenwasser-Problem. Entweder gelangt dieses auf dem direkten Weg in den ungeschützten weil offnen Anhänger, oder die nassen Zeltplanen tropfen während der Fahrt ab. Vom Anhänger aus dringt das Wasser anschließend zur Schlafkabine, Lattenrost und schließlich Matratze vor. Wir legen daher nach jedem Regenabbau das komplette Bettenlager mit dem Heizer trocken. Das kostet Zeit, nützt aber dem Schlaf.
Fazit
Nach unzähligen Auf- und Abbauvorgängen und den vielen Tagen auf den Campingplätzen sind uns diese Camp-let Tipps in Fleisch und Blut übergangen. Faltcaravan-Veteranen mögen jetzt vielleicht schmunzeln und auf die Banalität der Techniken hinweisen. Hingegen werden Camp-let Neulinge die Tricks sicherlich dankend annehmen.
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Ich habe das erste Mal diesen Sommer in Südfrankreich so einen Zeltanhänger gesehen. Kannte ich vorher überhaupt nicht. Eine Familie aus Deutschland mit 5 Kindern hat dort gewohnt. Was für ein riesen Zelt mit Infrastruktur die aus dem Anhänger gebaut haben war schon krass.
Hallo Sascha,
bis Ende 2014 war uns die Gattung der Zeltanhänger ebenfalls unbekannt. Bis meine Frau in der Zeitschrift “Clever Campen” auf einen Artikel über die Falter gestoßen ist. Klarer Vorteil: der große Zeltinnenraum.
Viele Grüße,
Christopher
P.S.: Tolle Seite Campersblog.de übrigens ;)