Eigentlich war das alles ganz anders geplant. Als Campingziel wurde sich explizit für einen Traumstrand in Südeuropa entschieden, da die Niederschlagswahrscheinlichkeit im Sommer dort bei fast null liegt. Nach einem schönen Badetag am Sandstrand dann die Schreckensnachricht: Regen für die kommenden drei Tage. Da die unmittelbare Abreise nicht immer eine Option ist, zeigen wir Dir in diesem Blog-Beitrag, wie Du in einem Faltcaravan gut durch den Regentag kommst.
Es gibt kein schlechtes Wetter,…
“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.” – sicherlich kennst Du dieses deutsche Sprichwort. Mag das mit einem festen Dach über dem Kopf zutreffen, so haben Faltcaravaner spätestens nach drei konsekutiven Regentagen eine andere Meinung. Schlechtes Wetter gibt es sehr wohl. Und dazu gehören definitiv heftige Niederschläge. Dein Nachteil im Faltcaravan: analog dem Zelt trennt Dich vom Regen nur etwas Stoff. Wohnwagen- und Wohnmobilcamper haben es da deutlich besser. Was Du dennoch tun kannst, um mit “trockner Haut davonzukommen” erfährst Du nachfolgend. Alle Tipps haben wir während einer dreitägigen Dauerregenperiode in Südschweden für Dich zusammengetragen.
10 Tipps für Faltcaravaning bei Regen
Tipp 1: Aufenthalt vorbereiten
Vor einem längeren Aufenthalt mit dem Zeltanhänger ist es generell ratsam, sich mit dem Klima und Wetter der Region zu beschäftigen. Wie hoch ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge am Zielort? Was sagen die Nachrichten über die Regenwahrscheinlichkeit für die kommenden 5 Tage. Sollten heftige Niederschläge vorausgesagt oder typisch für den Reisemonat sein, können passende Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden.
Tipp 2: Geeigneten Standort wählen
Auf dem Camping-Platz angekommen sollte die Wahl des Faltcaravan-Standortes mit bedacht getroffen werden. Vorteilhaft sind hochliegende Ebenen von denen das Wasser gut ablaufen kann (siehe Webtipp). Flächen mit trocknen Bodensatz sind um jeden Preis zu vermeiden, da sich diese im Regen als Schlammloch entpuppen können. Das gleiche gilt für Plätze, die Spuren von vorangegangenen Überflutungen aufweisen (z.B. Auswaschungen, Ablagerungen, eng umschlossene Flächen, Bachläufe).
Tipp 3: Falter richtig aufbauen
Spätestens wenn sich eine längere Niederschlagsperiode anbahnt, sollte der Faltcaravan wetterfest gemacht werden. Im Klartext heisst das, die Zeltplanen mit Hilfe der Befestigungsheringe und Halteleine richtig zu verspannen. Zielzustand ist, dass am Zeltgewebe eine Geldmünze abprallt. Einbuchtungen und Öffnungen sind unbedingt zu vermeiden, da diese sich zu Wasserspeichern entwickeln. Zeltplanen aufrecht spannen, damit dem Regen so wenig wie möglich Zeltfläche entgegensetzen.
Tipp 4: Bodenplane verwenden
Gegen Fließwasser empfiehlt sich der Einsatz eines Badewannen-Bodens. Das ist ein Zeltunterboden, der sich an den Rändern lippenartig nach oben biegt. Inzwischen verwenden viele Faltcaravan-Hersteller diese Form des Regenschutzes. Droht eine Sintflut sollte das Konstrukt durch eine zusätzliche Bodenplane ergänzt werden. Das ist eine einfache Baumarkt-Kunstoffplane die direkt unter dem Unterboden ausgerollt und von diesem vollständig überdeckt wird (siehe Webtipp). Die Ansammlung von Wasser zwischen diesen beiden Böden ist unbedingt zu verhindern.
Tipp 5: Entwässerungsgraben anlegen
Auch wenn es nach Pfadfinder oder Militär klingt: verwandelt sich die Umgebung in ein Sumpfgebiet sollte ein kleiner Graben um den Faltcaravan ausgehoben werden. In diesem sammelt sich das vom Zelt abtropfende Wasser und kann abfließen. Ein Graben hinterlässt Dreck, beschädigt den Boden und ist ggf. eine Stolperfalle für die Campingplatz-Bewohner. Bevor also große Baumaßnahmen angesetzt werden, das Vorhaben besser mit der Zeltplatzrezeption kurz abstimmen und den Graben flach halten. Und bei der Abreise gilt: den Graben wieder zuschütten sowie begradigen.
Tipp 6: Für Belüftung sorgen
Trotz der mit Regenwetter verbundenen kühleren Temperaturen sollte der Innenraum des Zeltes gut gelüftet werden. Andernfalls kondensiert die Feuchtigkeit der Atemluft an der Falter-Decke. Der Wohn- und Schlafbereich verwandelt sich damit in eine ungemütliche Tropfsteinhöhle. Daher: Lüftungsschlitze öffnen und bei Kälte den Heizer aktivieren (siehe Webtipp).
Tipp 7: Eintretendes Wasser beseitigen
In den Zeltinnenraum eindringendes Regenwasser sollte unter allen Umständen aufgewischt werden. Gut und praktisch ist dafür ein großer saugfähiger Putzlappen. Notfalls erfüllen diesen Zweck auch schnell-trocknende Handtücher aus dem Outdoor-Geschäft. Nach der Bekämpfung der Symptome sollte die Ursache das Wassereintritts identifiziert und beseitigt werden. Wichtig ist ein trocknes und warmes Zelt. Physischer Kontakt mit den Zeltplanen unbedingt vermeiden, da sonst Wasser eindringt.
Tipp 8: Ausrüstung regengeschützt aufbewahren
Campingausrüstung wie Grillutensilien, Lebensmittel und Wäsche lassen sich regensicher in wasserfesten Säcken oder Plastiktüten aufbewahren. Auf diese Weise bleibt wenigstens das Equipment trocken.
Tipp 9: Regenfeste Kleidung tragen
Wie zu Hause auch, ist wasserabweisende und schnellrockende Bekleidung an verregneten Tagen Gold wert. Die Regenjacke sollte im Faltcaravan und nicht im Zugfahrzeug aufbewahrt werden. So ist sie immer griffbereit. Ein gemeinsames Paar Gummistiefel und ein Allzweck-Poncho am Zelteingang ist praktisch für WC- und Abwaschgänge als auch kleine Streifzüge über den Zeltplatz.
Tipp 10: Gute Laune behalten
Regentage gehören zum Campen wie ein Befestigungshering zur Zeltplane. Die freie Zeit kann für das Schreiben der Urlaubspost, dem Sortieren von Fotos oder der Lektüre eines spannenden Buches genutzt werden. Eine warme Dusche hilft an nasskalten Tagen die Stimmung zu heben.
Nützliche Ausrüstung*
- Bodenplane als zusätzlicher Regenschutz für den Faltcaravan
- Klappschaufel zum Anlegen eines Entwässerungsgraben
- Regensack für die trockene Aufbewahrung von Equipment
- Outdoor-Handtuch zur Beseitigung von eintretendem Wasser
- Regenponcho für trockene WC- und Duschgänge
Fazit
Camping im Regen macht selten Spaß. Auch im Faltcaravan herrscht bei nasskaltem Wetter mäßige Stimmung. Doch statt den Kopf in den Sand (bzw. besser in die nasse Wiese) zu stecken, solltest Du aktiv handeln und Gegenmaßnahmen treffen. So vergeht auch der längste Regentag.
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